War es das endgültig für den VfL Fredenbeck in der 3. Liga? Die Mannschaft trat vor 700 Zuschauern in der Geestlandhalle im Abstiegsduell zwar beherzt auf. Gereicht hat es wieder nicht. Die Abschiedstour hat begonnen.

Der VfL Fredenbeck verlor gegen die ebenfalls vom Abstieg bedrohte SGHS Dragons aus Schalksmühle mit 23:27 (10:11) und hat nur noch minimale theoretische Chancen, dem Abstieg aus der Dritten Liga in die Viertklassigkeit zu entgehen.

Bereits vor dem Spiel zeigten sich die Fangruppen beider Vereine. SGHS Dragons gegen Blue Dragons lieferten sich ein lautstarkes Trommelduell, das auch die Hallenmusik nicht übertönen konnte.

Das Spiel begann wie ein Spiel, wie es zwischen zwei Mannschaften, die gegen den Abstieg kämpfen, zu erwarten war. Bei einem von beiden Seiten nervösen Beginn bestimmten Einsatz und Kampf die Begegnung und drückten schon in den ersten Minuten dem Spiel ihren Stempel auf.

VfL-Angriff scheitert an robuster Abwehr

Fredenbecks Torwart Nikolaj Petrov war von Beginn an hellwach, parierte den ersten Wurf und war in der Folge, wie schon in den letzten Spielen, Stütze einer aufopfernd kämpfenden Fredenbecker Abwehr. Fredenbecks Angriff stotterte, hatte große Mühe mit offensiv und robust verteidigenden Schalksmühlern.

Nach fünf Minuten lag der VfL mit 0:3 zurück. Wie schon in den letzten Spielen leisteten sich Fredenbecks Angreifer über die ganze Spieldauer zahlreiche Ballverluste durch technische Fehler und Fehlwürfe.

Ein von Jan Möller verwandelter Siebenmeter zum 1:3 brachte den VfL ins Spiel. Der VfL glich aus und ging mit 4:3 (10.) in Führung. Fredenbeck schien nun die Oberhand zu gewinnen, führte mit 8:5 (17.). Nach einer Auszeit rückte die Abwehr der SGHS Dragons an den 9m-Kreis vor und störte in der Folgezeit den Spielfluss der Fredenbecker nachhaltig.

Fredenbecker Rückraum schwächelt

Jedes Tor mussten sich die Gastgeber mit großem Körpereinsatz erkämpfen. Aber die Fredenbecker hielten die Partie offen. Mit 10:11 ging es in die Halbzeitpause.

Die Probleme in Fredenbecks Angriff wurden in der zweiten Halbzeit größer. Wie schon in der ersten Halbzeit fehlte ein torgefährlicher Rückraum. Der VfL versuchte fast ausschließlich im Eins zu Eins oder über den Kreis die Abwehr der SGHS Dragons zu knacken, was zu selten gelang. Die SGHS Dragons waren auf dieses Spiel eingestellt. Rückraumschützen kamen beim VfL nicht zum Zug. Daniel Kyvala, bis auf einen Kurzeinsatz in der ersten Halbzeit und Daniel Sharnikau, Fredenbecks Shooter, blieben auf der Bank. Einzig Maximilian Mißling gelangen in der Schlussphase des Spiels auf der rechten Angriffsseite drei sehenswerte Treffer.

Fredenbeck verliert gegen die Dragons

Pelle Fick und Jesper Müller, die den Torerfolg meist über 1:1 Situationen suchen, liefen sich fest. Die Dragons gingen in Führung (12:15, 37.), aber der VfL kämpfte sich noch einmal heran 15:15 (43.).

VfL-Coach Jörg Rademacher versuchte mit dem Einsatz des siebten Feldspielers, das Blatt zugunsten der Fredenbecker zu wenden. Das ging schief und wurde zum Knackpunkt der Partie. Die Abstimmung mit Torwart Petrov stimmte nicht, die Reihe der Ballverluste im Angriff setzten sich fort und führte vier Mal in Folge, vom 15:16 bis zum 16:20 (46. Min.) zum spielentscheidenden Fredenbecker Rückstand. Allein in der 45. Minute kassierten der VfL auf diese Weise drei Gegentore.

Fredenbeck lässt zu viele Chancen liegen

Die Fredenbecker gaben dennoch nicht auf und kämpften verbissen weiter um jeden Ball, waren einige Male auch durch unglückliche Entscheidungen der Schiedsrichter benachteiligt, ohne das Blatt noch einmal wenden zu können. Mit 23:27 mussten sich der VfL am Ende geschlagen geben.

„Wir haben zu viele Chancen liegen lassen,“ sah auch der Fredenbecker Coach die Hauptursache der erneuten Niederlage in den mangelnden Angriffsleistungen. Die mehr als 700 Fans anerkannten Einsatz und Willen der Mannschaft, die mit hängenden Köpfen das Parkett verließ und verabschiedeten sie mit demonstrativem Beifall.

Für den VfL Fredenbeck sind die letzten vier Spiele jetzt Abschiedsspiele, nicht nur aus der 3. Liga. Der Abstieg ist kaum noch vermeidbar. Auch der größte Teil der Spieler wird in der nächsten Saison nicht mehr für den VfL auflaufen. Für die Saison in der künftigen Regionalliga muss der Verein eine neue Mannschaft aufbauen.

Die Statistik

VfL Fredenbeck: Petrov, Spark; Sievert, Sharnikau, Kyvala, Huckschlag 1, Fick 2, Müller 1, Lens, Eschweiler 2, Richter 6, Möller 6/2, Fock, Heinsohn, Reiners 2, Mißling 3.

Siebenmeter: VfL 2/2 – SGHS 2/1

Zeitstrafen: VfL 5 – SGHS 1

Zuschauer: 720

Nächstes Spiel: MT Melsungen II – VfL Fredenbeck (Sonnabend, 27. April, 16 Uhr)

Quelle: Stader Tageblatt /Fotos: Jörg Struwe

KATEGORIE
Tags