Und sie können es doch. Der VfL Fredenbeck hat erstmals in dieser Handball-Saison in fremder Halle einen Erfolg eingefahren. Der Drittligist gewann bei der MT Melsungen II mit 31:28. Doch zur Halbzeit sprach rein gar nichts für einen VfL-Sieg.

Der VfL Fredenbeck war ohne Daniel Sharnikau und Maximilian Lens in Melsungen angereist. Tim Fock spielte von Beginn an für Ole Richter in der Abwehr. Schnell legten die Melsunger, begünstigt durch zahlreiche Abspielfehler und Fehlwürfe der Fredenbecker, vor.

Das Abwehrzentrum des VfL hatte nicht den besten Tag erwischt. Aus neun Metern ebenso wie vom Kreis sahen die Fredenbecker in der Abwehrmitte immer wieder schlecht aus. Auch Nikolaj Petrov im Tor ließ die gewohnte Souveränität missen.

Melsungen machte viel Tempo, spielte konsequent die schnelle Mitte und lief Tempogegenstöße. So hielt der Bundesliganachwuchs den VfL auf Distanz. Fredenbeck leistete sich zu viele Abspielfehler und Fehlwürfe.

Spark kommt für Petrov ins Tor

Fredenbecks Coach Jörg Rademacher bemängelte die Abwehrarbeit seiner Mannschaft. „Die Abwehr hatte keinen Zugriff auf den Gegner, es fehlte die Kompaktheit.“ Sebastian Spark kam für Nikolaj Petrov ins Tor. Mit einem Vier-Tore-Rückstand (15:19) ging es in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit wagte Fredenbecks Coach Jörg Rademacher das, was in den letzten Partien möglicherweise den einen oder anderen Zähler gekostet hatte. Er setzte konsequent auf den siebten Feldspieler. Und das war dieses Mal vom Erfolg gekrönt. Bis zur 41. Minute hatten die Fredenbecker den Rückstand aufgeholt (22:22). Der VfL gewann Oberwasser.

In den nächsten vier Minuten kippte die Partie zugunsten des VfL (26:23, 45.). Jetzt klappte alles. Die MT Melsungen fand kein Mittel gegen druckvolles und zielstrebiges Angriffsspiel, vor allem über den Kreis. Doch noch einmal stand der erste Fredenbecker Auswärtssieg auf der Kippe. Zwischen der 54. und 56. Minute vergaben die Gäste dreimal freistehend in Folge hundertprozentige Torchancen. Die MT Melsungen bekam im Gegenzug Gelegenheit auf 29:28 zu verkürzen. Das Zittern begann 80 Sekunden vor Abpfiff.

Pelle Fick wirft den VfL zum Sieg

Doch dieses Mal war Fortuna auf Seiten der Fredenbecker. Pelle Fick, mit insgesamt zehn Treffer überragender Torschütze, machte mit zwei Treffern in der Schlussminute den Fredenbecker 31:28-Sieg.

Bei Trainer Jörg Rademacher war nach dem Spiel in der Analyse die Genugtuung nicht zu überhören. „Der bei manchen Fredenbeckern ungeliebte siebte Feldspieler hat uns in der zweiten Halbzeit die Wende und den Sieg gebracht.“ Der MT Melsungen habe darauf keine Antwort gehabt. Sie hätten viel gesprochen in der Halbzeitpause und sich neu justiert. „Wir waren dann viel giftiger, haben unsere Taktik durchgezogen.“

Bereits am nächsten Sonnabend haben die Fredenbecker Gelegenheit, neu gewonnenes Selbstvertrauen gegen den TuS Spenge in heimischer Halle zu demonstrieren und eine der höchsten Niederlagen der Hinserie (25:43) wettzumachen. Für den Klassenerhalt kommt der Sieg in Melsungen zu spät.

Die Statistik des Spiels

VfL Fredenbeck: Petrov, Spark; Sievert, Kyvala 2, Huckschlag 1, Fick 10/2, Müller 6, Eschweiler 1, Richter 3, Möller 4/1, Fock, Heinsohn 2 , Reiners 2, Mißling.

Siebenmeter: VfL 5/3 – MTM 4/3

Zeitstrafen: VfL 2 – MTM 4

Zuschauer: 56

Nächstes Spiel: VfL Fredenbeck – TuS Spenge (Sonnabend, 4. Mai, 19.30 Uhr)

Quelle: Stader Tageblatt

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