Arbeitssieg für die Handballer des VfL Fredenbeck: Gegen den Tabellenletzten TV Schiffdorf gelang ein knapper, aber verdienter Erfolg. Jetzt kommt das Derby.

Fredenbeck. Die Fredenbecker bleiben durch den 30:28-Sieg mit gleicher Anzahl von Minuspunkten wie Tabellenführer HSG Varel auf dem zweiten Tabellenplatz. In einer von Beginn an temporeichen Partie startete der VfL Fredenbeck konzentriert und mit hoher Effizienz. Nach zwei Minuten führte die Mannschaft mit 3:0, ein Schützenfest schien sich anzubahnen.

Bis zum 6:3 (6.) gelang in jedem Fredenbecker Angriff ein Tor. Doch bald zeigten sich gegen schnell und druckvoll vorgetragene Schiffdorer Angriffe Lücken in Fredenbecks Abwehr, in der Jesper Müller nach überstandenem Nasenbeinbruch sein Comeback feierte. Die Abstimmung mit Torwart Justin Rundt klappte nicht immer, drei bis vier Bälle schienen haltbar.

Die phasenweise unorthodoxe und robuste Schiffdorfer 3:3-Deckung verlangte dem Fredenbecker Angriff alles ab. Dennoch lag der VfL Fredenbeck in der Folgezeit zwar stets in Führung (9:6, 10.; 12:8, 15.; 18:12, 25.), der TV Schiffdorf ließ sich aber nicht abschütteln.

Rückkehrer trifft im zweiten Anlauf

In der 14. Minute war es dann so weit. Nils Schröder kam zu seinem Heimdebüt. Nachdem der erste Wurf deutlich über das gegnerische Tor gestrichen war, erzielte er mit dem zweiten Versuch in der 21. Minute sein erstes Tor für den VfL Fredenbeck nach seiner Rückkehr aus Schwedens erster Liga (16:11).

Es folgten noch drei weitere Tore, zwei davon in der spielentscheidenden Schlussphase. Insgesamt zeigten sich, wie erwartet, noch Abstimmungsprobleme vor allem im Angriff. Trotzdem ein gelungenes Debüt mit Aussicht auf mehr.

Ausgebufft: Torhüter Arsenij Kotenko, der in der 24. Minute für Justin Rundt zum Siebenmeter eingewechselt wurde. Dem Schiffdorfer Schützen, der zuvor Rundt bei einem Siebenmeter getunnelt hatte, bot er breitbeinig gegenüberstehend an, es noch einmal zu versuchen. Der fiel darauf rein. Kotenko schloss blitzschnell die Beine und parierte den Siebenmeter unter dem Jubel der Fans. Mit 21:17 ging es in die Halbzeitpause.

VfL Fredenbeck verliert den Faden

Die rund 700 Zuschauer hatten bis dahin ein temporeiches Spiel gesehen, dass der VfL Fredenbeck dominierte, ohne zu glänzen. In der zweiten Halbzeit stand zunächst Kotenko im Fredenbecker Kasten und machte seine Sache nicht nur wegen seines zweiten gehaltenen Siebenmeters mit einigen Paraden gut.

Ganz anders die Mannschaft, die den Faden verloren hatte. Im Angriff häuften sich technische Fehler, gleich die ersten beiden Angriffe wurden aussichtsreich vergeben. Beim 23:21 nahm Fredenbecks Coach Jörg Rademacher eine Auszeit und versuchte, die Mannschaft zu fokussieren. Zunächst ohne Erfolg.

Justin Rundt mit starken Reflexen

Der TV Schiffdorf glich aus und übernahm in der 45. Minute erstmals die Führung (25:24), nachdem den Fredenbeckern in 15 Minuten nur drei Treffer gelungen waren. Das Spiel drohte zu kippen. In den entscheidenden Minuten des Spiels zeigte sich dann aber, wie wichtig ein erfahrener Torwart von der Klasse eines Justin Rundt für den VfL Fredenbeck ist.

Ab der 40. Minute vernagelte er wieder den Kasten mit einer Reihe herausragender Paraden. Die Fredenbecker übernahmen wieder die Führung (26:25, 50.), die sie nicht mehr hergaben.

Schrecksekunde in der 56. Minute: Spielmacher Marten Franke verletzte sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers und humpelte mit einer Muskelverletzung vom Platz. Ob und für wie lange er ausfällt, muss abgewartet werden.

Jetzt steht das Derby gegen Beckdorf an

Durch den Sieg hat Fredenbeck einen Fehlstart in die zweite Saisonhälfte gerade noch einmal abgewendet. Für Rademacher „ein Warnschuss zur rechten Zeit. Da war viel Luft nach oben.“ Rademacher ist froh, dass er Rekonvaleszent Jesper Müller und Neuzugang Nils Schröder viel Einspielzeit geben konnte. „Das kann in den kommenden Spielen gegen Spitzenmannschaften noch zum entscheidenden Faktor werden.“

Zunächst aber kommt es am kommenden Wochenende zum Derby gegen den SVBeckdorf mit dem VfL Fredenbeck als klarem Favoriten. Eine weitere Gelegenheit, sich für die folgenden vorentscheidenden Spiele gegen die HSG Varel und den MTV Großenheidorn einzuspielen.

Die Statistik

VfL Fredenbeck: Rundt, Kotenko, Itzen; Brandt 2, de Vries, Sisa 2, Kyvala, Fick 6, J. Müller 3, D. Müller, Ritscher 1, Möller 5/1, Franke 3, Schröder 4, Reiners 2, Herbst 2

Siebenmeter: VfL 1/1 – TV 6/3

Zeitstrafen: VfL 2 – TV 3

Zuschauer: 715

Nächstes Spiel: VfL Fredenbeck – SV Beckdorf (Sbd., 18. Januar, 19.30 Uhr)

Quelle: Stader Tageblatt.de

Fotos: Jörg Struwe

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