Der VfL Fredenbeck verliert mit 24:29 gegen den GSV Eintracht Baunatal. Von den mehr als 600 Zuschauern verließ nach Schlusspfiff kaum einer die Halle. Ein tränenreicher Abschied – und ein weiterer, überraschender Abgang.

Fredenbeck. Langanhaltende VfL-Sprechchöre und herzlicher Applaus brandete auf, als die Fredenbecker Mannschaft in die Hallenmitte vortrat. Handballboss Lars Müller verabschiedete die Spieler, die aus der ersten Mannschaft ausscheiden. Er skizzierte die Karriere jedes Einzelnen mit persönlichen Worten und überreichte ein Präsent.

Maximilian Mißling, Nikolaj Petrov, Arne Eschweiler, Nick Heinsohn, Niels Huckschlag. Tim Fock, Sebastian Spark, Ole Richter und Maximilian Lens verlassen den VfL. Nikolaj Petrov wäre gerne in Fredenbeck geblieben. Doch als bulgarischer Nationaltorhüter müsse er mindestens in der Dritten Liga spielen, erklärte Müller.

Daniel Sharnikau nicht verabschiedet

Im Abschiedsgespräch habe Arne Eschweiler versprochen, der jetzige Abschied müsse nicht das Ende sein. Müller hob die enge Zusammenarbeit mit Niels Huckschlag hervor. Der habe alles zusammengehalten. VfL-Urgestein Ole Richter attestierte Müller eine Karriere zwischen Wahnsinn und Genie. Zuletzt habe das Genie Oberhand gewonnen. Besonders gefeiert wurde Maximilian Lens, zwölf Jahre Mitglied der ersten Mannschaft, der seine Tränen kaum zurückhalten konnte.

Letztes Spiel: Tränen zum Abschied beim VfL Fredenbeck

Einer, der auch geht, wurde nicht verabschiedet: Daniel Sharnikau habe ihn trotz klarer anderweitiger Absprache erst eine Stunde vor Spielbeginn darüber informiert, dass er gehen wolle, sagte Müller. „Darum ist er nicht verabschiedet worden.“ Bei zwei weiteren Spielern gebe es noch Fragezeichen. Auflösen wollte Müller dieses Rätsel derzeit nicht.

Keeper Petrov bringt Baunatal zur Verzweiflung

Handball gespielt wurde auch. Baunatal stellte eine offensive Deckung, die es dem Fredenbecker Angriff schwer machte. Von Beginn an war Torhüter Petrov on fire und brachte den Baunataler Angriff ein ums andere Mal zur Verzweiflung. So erzielte Jan Möller erst in der zehnten Minute das zweite Fredenbecker Tor zum 2:3.

In der Folgezeit kam der VfL Fredenbeck besser ins Spiel. Vor allem Jesper Müller machte im Angriff Druck, traf selber oder brachte seine Mitspieler in Wurfposition. Doch eine indiskutable Wurfausbeute machte Fredenbecks Erfolg zunichte. Allein elfmal standen Angreifer frei vor dem gegnerischen Torwart und vergaben. Statt eines veritablen Vorsprungs ging es mit einem 8:12-Rückstand in die Halbzeitpause.

Lens setzt den Schlusspunkt

Auch in der zweiten Halbzeitzeit prägten Nikolaj Petrov und Jesper Müller das Fredenbecker Spiel. Der Angriff war zwar effektiver, dafür aber taten sich Lücken in der Abwehr auf. Der VfL Fredenbeck versuchte es zeitweise mit dem siebten Feldspieler. Es gelang aber nicht, den Rückstand zu egalisieren.

Schöne Geste: In den Schlussminuten durften sich einige Spieler, die den VfL verlassen, noch einmal zeigen. Umjubelt war vor allem der Fredenbecker Schlusstreffer zum 24:29 durch Maximilian Lens. Den Saisonschlusspunkt setzen die Fredenbecker Handballer am kommenden Sonntag beim Staffelsieger Eintracht Hildesheim.

Die Statistik

VfL Fredenbeck: Petrov, Spark; Kyvala 4, Huckschlag, Fick 5/4, Müller 5, Lens 1, Eschweiler 3, Richter, Möller 4, Fock, Heinsohn, Reiners 1, Mißling 1

Siebenmeter: VfL 7/4 – GSV 4/4

Zeitstrafen: VfL 3 – GSV 4

Zuschauer: 620

Quelle: Stader Tageblatt / Fotos: Jörg Struwe

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