Die angeschlagene Lena-Marie Müller glänzte beim Unentschieden des VfL Stade gegen den TuS Jahn Hollenstedt mit zwölf Toren. Am Ende war sogar ein Sieg möglich.

Im Derby der Handball-Regionalliga haben sich Hollenstedt und Tabellenführer Stade 21:21 getrennt. Beide Mannschaften hatten ihre Stärken in einer harten, aber fairen Abwehr. Dabei hatten die Gäste aus Stade mit Torhüterin Madlin Baumgarten einen guten Rückhalt. Probleme hingegen hatte der VfL im Angriff gegen die defensiv eingestellte Abwehr. „Wir sind nicht in die Tiefe gegangen“, sagte VfL-Trainer Dennis Marinkovic.

Anstatt auf die Nahtstellen zu gehen und so auch Freiräume für die Mitspielerin zu schaffen, wurde oft nur parallel weitergespielt. „In so einem Spiel muss man auch dahin gehen, wo es wehtut“, sagte Marinkovic. Viele Angriffe vergaben die Staderinnen schon im Spielaufbau durch technische Fehler. Zudem lag die Trefferquote im ersten Durchgang nur bei 30 Prozent. Zur Pause lag Stade, bis dahin die Mannschaft mit dem besten Angriff der Liga, mit 9:12 zurück.

Lena-Marie Müller überragt mit zwölf Treffern

Auch nach dem Seitenwechsel war lange keine Besserung in Sicht. Im Sekundentakt ließ der VfL Chancen liegen. Hollenstedt setzte sich in der 45. Minute mit 16:11 ab und hielt diesen Vorsprung bis zum 20:15 (50.). „In dieser Phase war das Spiel eigentlich gelaufen“, so Marinkovic, zumal es jetzt mehrere, aus seiner Sicht fehlerhafte Entscheidungen der Schiedsrichter gab.

Viele Möglichkeiten zum Wechseln hatte der Trainer nicht. Ella Hollunder ging mit Rückenproblemen angeschlagen in die Partie und Lena-Marie Müller war krankheitsbedingt noch angeschlagen. Dennoch überragte sie mit ihren zwölf Toren. In der 56. Minute erzielte die erst 15-jährige Inja Motzkus den Anschlusstreffer zum 20:21. Eine Minute später traf Müller zum Ausgleich.

VfL Stade mit dem Punkt zufrieden

Jetzt war sogar ein doppelter Punktgewinn möglich. Hollenstedt vergab seinen letzten Angriff. Lisa Prior setzte sich durch und kam an der Sechsmeterlinie zum Wurf. Das Tor gaben die Schiedsrichter wegen eines Schrittfehlers aber nicht. Auch das war aus Sicht der Gäste eine Fehlentscheidung.

„Dennoch können wir am Ende mit dem Punkt zufrieden sein, denn Hollenstedt hat sich diesen mit einer wirklich guten Abwehr auch verdient“, sagte der VfL-Trainer. In der Tabelle sind jetzt fünf Mannschaften nach Minuspunkten nahezu gleichauf und der VfL an der Spitze.

VfL-Tore: Walter 1, Hollunder 2, Motzkus 3, Wichern 2, Prior 2/1, Müller 12/4. (pot)

Quelle: Stader Tageblatt

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